Die Bedeutung eines zuverlässigen Rückrufs bei Deinem Hund wird Dir wahrscheinlich schon früh bewusst werden. Während ihr gemeinsam spazieren geht, liebt es Dein Hund, die Umgebung zu erkunden. Doch sobald er einen Hasen erschnuppert oder einen interessanten Geruch wittert, scheint es fast unmöglich, ihn zum Zurückkommen zu bewegen. Dein Vierbeiner läuft oft zu fremden Personen und Hunden, um sie zu begrüßen, ohne auf Deine Rufe zu achten? Um solchen Situationen vorzubeugen, ist es wichtig, den Rückruf von Anfang an zu trainieren. Aber auch für erwachsene Hunde ist es nie zu spät, mit gezieltem Rückruftraining zu beginnen. Ein sicherer Rückruf wirkt sich positiv auf alle Lebensbereiche aus. Im folgenden Beitrag haben wir einige Tipps und Tricks sowie eine Übung zusammengestellt, die du einfach zu Hause mit deinem Hund nachmachen kannst.
Welches Kommando soll ich für den Rückruf benutzen?
Als Kommandowort kann jedes beliebige Wort verwendet werden, jedoch ist es wichtig, dass Du das Wort in kritischen Situationen sofort abrufen und gezielt reagieren kannst. Viele Hundebesitzer nutzen Wörter wie "Komm", "Hier", "Zu mir" oder ähnliche Kommandos. Wenn Du den Namen deines Hundes als Rückrufkommando verwenden möchtest, achte darauf, dass der Name in einer anderen Tonlage gerufen wird, um ihn vom alltäglichen Gebrauch zu unterscheiden. Es ist entscheidend, dass Dein Hund den Namen beim Rückruf klar von anderen Ansprachen unterscheiden kann. Wenn Du unsicher bist, ob du dies in jeder Situation umsetzen kannst, verwende auf jeden Fall ein festgelegtes Rückrufkommando wie oben erwähnt. Wichtig ist nicht das spezifische Kommando an sich, sondern wie es ausgewählt und angewendet wird. Beachte unbedingt die folgenden Punkte:
Voraussetzungen für die Übung
Benötigte Dinge für die Übung
Vorgehensweise
Übung zum sicheren Rückruf in 5 Schritten
Mit Hilfsperson (unsere Empfehlung):
Ohne Hilfsperson:
Schritt 1 – mit Leckerlis oder Spielzeug bewaffnen
Zuerst sollten Du und Deine Hilfsperson sich mit denselben Leckerlis ausstatten. Das Leckerli sollte für Deinen Hund besonders schmackhaft und eine besondere Belohnung sein. Alternativ kannst Du auch das Lieblingsspielzeug Deines Hundes verwenden, falls er Spielzeug bevorzugt. Wenn Du eine Hilfsperson hast, solltet Ihr beide dasselbe Spielzeug (in doppelter Ausführung) verwenden. Halte die Belohnung direkt in der Hand, damit Du nicht erst danach suchen musst und sofort reagieren kannst.
Schritt 2 – Entfernung zum Hund aufbauen
mit Hilfsperson:
Die Entfernung zwischen Dir und Deiner Hilfsperson sollte für den Anfang nicht allzu groß sein. Stellte euch 4-6 Meter auseinander. Fange also klein an. Erst sobald das Training auf kurze Distanz auch in anderen Umgebungen und mit Ablenkung zuverlässig funktioniert kann man die Distanz erhöhen.
ohne Hilfsperson:
Leine deinen Hund an eine Leine mit mindestens 3 Metern Länge. Nehme die Leine am Ende und lasse sie auf den Boden schleifen. Laufe jetzt mit dem Hund ein paar Schritte, er darf sich dabei frei bewegen.
Wirklich sehr Wichtig: Werde nicht zu übermütig mit der Distanz, wenn es ein paar mal geklappt hat. Lieber länger in kleiner Distanz und dafür zu
180 %iges kommen aufs Kommando!!!!
Schritt 3 – Der Rückruf in Aktion
Nun zum praktischen Teil, sobald der Hund nicht aufmerksam auf Dich ist, rufe Deinen Hund und belohne ihn ausgiebig sobald er bei Dir ist (verbal & Leckerli/Spielzeug).
Schritt 4 – Wechselspiel Rückruf
mit Hilfsperson:
Nachdem Dein Hund das Leckerli gefressen hat oder fertig gespielt hat, sollte er nun von der anderen Person erneut mit dem gewählten Kommando gerufen und belohnt werden.
ohne Hilfsperson:
Sobald er fertig gefressen oder gespielt hat, laufe weiter und beachte ihn nicht mehr.
Schritt 5 – Wiederholung in kurzen Trainingseinheiten
Wiederhole die Schritte ab Punkt 2 etwa 5-6 weitere Male. Regelmäßige, kurze Übungseinheiten führen zum Erfolg. Die Übung sollte nicht zu oft wiederholt werden, um nicht langweilig zu werden. Es ist interessant zu wissen, dass für ein fest sitzendes Signal in der Regel etwa 3000-5000 Wiederholungen erforderlich sind.
Einige Hunde langweilen sich jedoch auch nach vielen Wiederholungen nicht. Bei der Variante mit einer Hilfsperson haben viele Hunde das Wechselspiel bereits durchschaut und rennen automatisch zur gegenüberstehenden Person nach der Belohnung. In diesem Fall rufe einfach die Person, die am weitesten vom Hund entfernt ist und seine Aufmerksamkeit nicht hat. Sollte dies jedoch häufiger vorkommen, beende die Übung für dieses Mal.
Denke immer daran, dass Dein Hund Spaß haben und gerne zu Dir zurückkommen soll! Belohne ihn daher ausgiebig und halte die Trainingseinheiten kurz.
Trainieren mit Ablenkung und an verschiedenen Orten
Wie bei vielen Dingen ist es auch hier wichtig zu verstehen, dass ein kurzes Training nicht ausreicht. Der Hund muss das Gelernte verallgemeinern. Das bedeutet, sobald der Hund das Konzept des Rückrufs verstanden und das Kommando sicher mit dem Herkommen verbunden hat, kann die Übung an anderen Orten außerhalb des Hauses durchgeführt werden. Es wird empfohlen, den Rückruf noch nicht sofort in den täglichen Ablauf zu integrieren, sondern ihn zunächst in gezielten Trainingseinheiten zu festigen. Ablenkungen wie Geräusche, andere Hunde, Menschen, Autos oder sogar Wildtiere sollten langsam und behutsam eingeführt werden. Wenn die Ablenkung zu groß ist und Dein Hund nicht sofort reagiert, kannst du Dich selbst leicht auf den Kopf klopfen und einen Schritt zurückgehen.
Diese schrittweise Anleitung erklärt das Prinzip und den Aufbau des Rückrufs.
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